Altbier
Beliebte Droge in Düsseldorf zur Steigerung der närrischen Lebensfreude. Kölsche Jecken behaupten allerdings, nach dem Genuss dieses Getränks sähe man so aus, wie es heißt. Rund um den Kölner Dom
gilt die Verkostung von Altbier als Todsünde. Wer es dennoch nicht lassen kann, wird schon sehen, was er davon hat
Alt Schuss
Hier wird kein Altbier erschossen oder ein Mixgetränk bestellt, für unseren Düsseldorfer
Karneval heißt Alt Schuss, Stimmung bis der Arzt kommt. Stimmungsmusik der Düsseldorfer Mundartgruppe mit Grenzüberschreitendem Erfolg ! - Hallo Köln
Aschermittwoch
Schluss mit lustig: Am Aschermittwoch ist alles vorbei und die 40-tägige Fastenzeit bis Ostern beginnt. Für jeden echten Karnevalisten sozusagen der "Tag des jüngsten Gerichts". Erfunden hat ihn
Papst Gregor der Große im 6. Jahrhundert, um dem wilden Treiben seiner hemmungslosen Schäfchen ein vorab bestimmtes festes Ende zu setzen.
Bütt
In die Bütt steigt man nicht zum Waschen, auch wenn das Wort von Waschzuber abstammt. Aber natürlich spricht nichts dagegen, dass der wortgewandte Büttenredner von seinem Rednerpult trotzdem und so
richtig schön genüsslich schmutzige Wäsche wäscht. Freilich nicht die eigene, sondern die seiner Opfer: Politiker, Wichtigtuer und Prominente bieten sich ganzjährig als Vorlage an. Auch menschliche
Schwächen und sexuelle Präferenzen aller Art werden gerne durch den Kakao gezogen.
Bützen
Schmeckt gut, tut gut, ist gut: Mit Bützen ist das närrische Verteilen von Küssen gemeint. Ob auf die Wange oder auf den Mund, ist von der Situation und seinem jeweiligen Gegenüber abhängig. Wird von
ausgefuchsten Karnevalisten auch gerne zur Vorbereitung eines Seitensprungs genutzt. Gewusst wie...
CC
In Düsseldorf war man schon immer etwas vornehmer. Deshalb schreibt sich das dortige Karnevalskomitee eben auch mit C. CC ist somit die Abkürzung für "Comitee Düsseldorfer Carneval". Was wohl das
Consularische Corps dazu meint? Und wieso verstecken die Kö-Narrenhäuptlinge das D für Düsseldorf in ihrer Abkürzung? Weiß der Kuckuck: Jeder Jeck ist eben anders. 66 Vereine sind mit Stand 2007 dem CC angeschlossen.
Dä Zoch kütt - siehe Rosenmontagszug
Fastelovend
So tut der Rheinländer sprechen, wenn er rheinisch sprechen tut. Das für Auswärtige und Zugereiste eigentümliche Wortgebilde bezeichnet mundartsprachlich nichts anderes als den Karneval und gemahnt
inhaltlich bereits an die bevorstehende Fastenzeit.
Helau
Der Schlachtruf aller Narren in Düsseldorf. Nicht aus Versehen in Köln proklamieren, dann fühlt sich der Domstädter nämlich schnell verhohnepiepelt. Helau wurde, so will es die Legende, von Hallo
oder auch dem englischen Pendant Hello abgeleitet.
Hoppeditz
Als Hoppeditz bezeichnet man eine Symbolfigur des Düsseldorfer Karnevals. Am 11.11. wird der Erzschelm aus dem Sarg geholt, damit er hoch vom Jan-Wellem-Denkmal auf dem Düsseldorfer Rathausvorplatz
dem amtierenden Stadtoberhaupt ordentlich die Leviten lesen kann. Für jeden Karnevalisten ist es der jecke Ritterschlag, in die Rolle des Hoppeditz schlüpfen zu dürfen. Am Aschermittwoch wird er
symbolisch verbrannt, mundartsprachlich bedeutet Hoppeditz soviel wie hüpfender Knirps.
Jeck
Jeck sein ist im Rheinland ein "way of life". Jecke sind jene Zeitgenossen, die sich an Karneval kostümieren und/oder bis zur körperlichen Erschöpfung die tollen Tage feiern. Motto: Jeck sind wir
alle, aber jeder Jeck ist anders
Kamelle
Köpfe einziehen und Hände zum Himmel: Wenn es beim Rosenmontagszug Kamelle regnet, spannt keiner den Regenschirm auf, sondern greift danach. Hierbei handelt es sich um süße Wurfgeschosse in Form von
Bonbons, Schokolade und anderen Süßigkeiten. Nicht zu verwechseln mit ollen Kamellen: So nennt man mundartsprachlich alte Geschichten, die man nicht mehr hören kann.
Lecker Määdsche
Spricht eigentlich für sich. Ansonsten sollte man(n) mal einen Blick auf die hübschen Närrinnen riskieren.
Mutzen
Die sind fast so süß wie lecker Määdsche, werden aber mundgerechter serviert. Mutzen sind ein frittiertes Gebäck, das man zur Aufrechterhaltung der lebensnotwendigen Körperfunktionen zu sich
nimmt
Nubbel
Der Nubbel, auch Zacheies genannt, ist eine sehr praktische Erfindung, ideologisch in etwa mit dem Sündenablass der katholischen Kirche zu vergleichen. Auf ihn werden alle großen und kleinen
Fehltritte abgewälzt, die in der Narrenzeit begangen wurden. Unter Wehklagen und mit Trauergesang wird er nach den tollen Tagen verbrannt.
Orden
Da wird jeder Jeck gleich einen Kopf größer, wenn er von einer Karnevalsgesellschaft oder gar von Prinzenpaar oder Dreigestirn mit einem Karnevalsorden ausgezeichnet wird. In manchen heimischen
Kellerbars von Karnevalisten sieht man vor lauter Orden den Tresen schon nicht mehr. Egal, Orden muss sein.
Prinzenpaar
Was dem Kölner sein Dreigestirn, ist dem Düsseldorfer sein Prinzenpaar. Prinz Karneval und seine liebliche Venetia sind sozusagen das Chef-Doppel der närrischen Regierung und nehmen auf ihrer Tournee
durch die Session die Huldigungen des närrischen Fußvolks entgegen. Es gibt in Düsseldorf nur 2 Prinzen:
"Prinz Karneval der Landeshauptstadt" und der "Sellerieprinz". Keine anderen vereine dürfen einen Prinzen in Düsseldorf stellen
aktuelles Düsseldorfer Prinzenpaar
Quetschenbüggel
Was nach einem mittelalterlichen Folterinstrument klingt, verbreitet in Wahrheit viel Spaß an der Freud. Quetschenbüggel ist nämlich der rheinische Ausdruck für eine Ziehharmonika, das Klavier des
kleinen Mannes.
Rakete
Niemand schießt mit Feuerwerkskörpern, wenn es im Karneval eine Rakete gibt. Aber laut ist auch die jecke Rakete. Sie wird "gezündet" mit heftigem Fußgetrampel und gilt als höchste Gunstbezeugung
eines karnevalistischen Publikums für eine gelungene Büttenrede oder einen Barden.
Rosenmontagszug
Dä Zoch kütt - nicht Vorsicht an der Bahnsteigkante, eher Vorsicht vor umher geworfener Kamelle. Alljährlicher Karnevalsumzug in Düsseldorf. Findet immer am Rosenmontag statt. Ausnahmen bestätigen
natürlich die Regel. Wegen einen total unkarnevalistischen, angekündigten Unwetter Sturms, fiel zum Beispiel 1990 der Zoch aus, wurde dafür aber im Mai nachgeholt. Was dann im Mai folgte, ließ so
manchen Jäck wegen der wohlwollenderen Temperaturen auf Wiederholung hoffen. Außerdem fiel der Rosenmontagszug 1991 dem ausgebrochenen IRAK Krieg zum Opfer.
Sellerieprinz
Der Sellerieprinz ist der Prinz der Närrischen Marktfrauen.
Es gibt in Düsseldorf nur 2 Prinzen: Prinz Karneval der Landeshauptstadt und der Sellerieprinz. Keine anderen Vereine dürfen einen Prinzen in Düsseldorf stellen.
Sessionsmotto
Wa wir in Deutschland leben, hat alles seine Ordung. Wenn man denn richtig feiern möchte, muss natürlich auch ein Motto her; Das Sessionsmotto genannt. Übrigens wird das jeweilige Motto com CC
entschieden und verkündet. Alle bisher genannten, finden Sie natürlich hier: Sessionsmotto
Übersicht
Tusch
Tätää, tätää, tätää...
Unfug
Quasi das karnevalistische Grundprinzip. Je mehr Unfug man an den tollen Tagen treibt, umso jecker ist man. Funktioniert aber nicht nach dem Leistungs-, sondern dem Lustprinzip
Venetia
Die Frau von Jan Wellen gab im Mahlkasten ein Venetianisches Fest zu Gunsten der Armen. Das war in der Zeit von 1669 bis 1719. Da gab es noch keinen Prinz Karneval. Sie lud den Held Karneval aus
Dülken ein. Dieser suchte sich aus den Frauen seine persönliche Lieblingsdame aus. Das war dann die Venetia. (Venetianisches Fest)
Weiberfastnacht
Auch Altweiber genannt. An diesem Tag stürmen wild verkleidete Frauen die Rathäuser und übernehmen symbolisch die Macht. Bewaffnet sind sie dabei mit Scheren, um den Herren die Schlipse
abzuschneiden. Nix für Männer mit Kastrationsängsten. Die Weiberfastnacht läutet die berüchtigten tollen Tage ein.
X
Vorsicht! Schützen Sie sich auf Maskenbällen vor unliebsamen Überraschungen. Lassen Sie sich kein X für ein U vormachen. Sonst gibt es womöglich ein buchstäblich böses Erwachen.
Zoch
Zoch ist die Abkürzung für den höchsten rheinischen Feiertag, den Rosenmontagszug. Kilometerlang schlängeln sich bunt geschmückte Mottowagen durch die Hochburgen Düsseldorf und Köln. Ein Spektakel,
das sich Jahr für Jahr Millionen Narren nicht entgehen lassen. Motto: Feiern, bis der Arzt kommt. Aber der kommt ja gottlob immer erst am Aschermittwoch.